Die Pokalspiele hatten Charme

Hoch motivierte Gegner im Verbandspokal

Ein Ziel bleibt: Nach dem verpassten Wiederaufstieg  in die 2. Bundesliga ist der Gewinn des SWFV-Bitburger-Verbandspokals das letzte machbare Saisonziel des 1. FC Kaiserslautern. Und die einzige Chance, im DFB-Pokal 2019/20 mitzuspielen. „Das ist auch wirtschaftlich wichtig“, sagt Michael Klatt, der kaufmännische Geschäftsführer des  FCK. DFB-Pokal ist Kür. Und doch Pflicht!

„Wir wollen den Pokal holen, das wird aber kein Selbstläufer. Das wird nicht einfach. Auch die Wormser sind Profis“, sagt FCK-Trainer Sascha Hildmann mit Blick auf den 25. Mai, das Verbandspokal-Finale in  Pirmasens. FCK gegen Wormatia – ein Klassiker mit Tradition.

Viertelfinale 2019: Der Gau-Odernheimer Torwart Daniel Diel klärt vor Timmy Thiele.
Bild: SWFV-Archiv – KUNZ / Ralf Moray

„Die Pokalspiele hatten Charme. Egal wo wir gespielt haben waren die Stadien voll, die Gegner alle hoch motiviert“, sagt  Elias Huth, der im Verbandspokal die Spielpraxis sammelte, die ihm in der Liga nicht so vergönnt war. Albaek, Löhmannsröben und Co. hatten Gegner, die meisten davon sind selbst FCK-Fans.

Die ersten Pokalrunden beim Oberligisten SC Idar-Oberstein (7:0), beim ganz straken Regionalligisten FK Pirmasens (3:1) und in Worms gegen Verbandsligist TSV Gau-Odernheim (4:0) sah beim FCK noch Michael Frontzeck als Trainer in Amt und Ehren. Das Halbfinale in Ludwigshafen gegen den imponierenden Verbandsligisten FV Dudenhofen meisterte der FCK mit Sascha Hildmann auf der Bank. Das 2:1 – sehr zäh und äußerst mühevoll!

„Tolle Atmosphäre, überall ausverkauft, hoch motivierte Gegner – es hat Spaß gemacht“

FCK-Verteidiger Kevin Kraus nach dem Halbfinale gegen Dudenhofen

„Als ich mit Heidenheim Verbandspokal spielte hatten wird 500 Zuschauer …“ Spaß beim Auftakt in Idar-Oberstein hatte auch Christoph Hemlein: „Ich habe zwei Tore gemacht, ich hätte auch vier oder fünf Tore schießen können“, sagte Hemlein, auch kämpferisch ein Vorbild.

Am Fuß und im Gesicht deutlich gezeichnet, wollte er nicht klagen: „Das war für die Jungs hier das Spiel des Jahrzehnts – es ist okay.“ Richtig wehren mussten sich die Lauterer, um den FK Pirmasens zu bezwingen.

Herausragend: Doppel-Torschütze Florian Pick. „Fast 9000 Zuschauer, eine tolle Kulisse, so viele kommen zu manchem Zweitliga-Spiel nicht“, bemerkte der junge Lauterer Torhüter Lennart Grill. „Wir wussten, dass es schwer werden würde“, sagte FCK-Kapitän Florian Dick nach dem Sieg beim FKP, „aber es hat Spaß gemacht: schönes Ambiente, schönes Stadion.“ Top eingestellt hatte Gau-Odernheims Trainer Christoph Hartmüller, ein großer FCK-Fan, seinen TSV. Der verteidigte geschickt, Rückhalt der Mannschaft war der beste Mann auf dem Platz: Torhüter Daniel Diel. „Ich habe versucht, gut zu stehen und die Schützen ein bisschen nervös zu machen“, sagte der von den Fans gefeierte TSV-Schlussmann. „Der DFB-Pokal ist das Ziel, das ist Pflicht“, sagt Carlo Sickinger, der unter Frontzeck ohne Drittliga-Einsatz blieb, aber im Verbandspokal eingesetzt wurde, starke Leistungen bot.

Pokalsieger 1996: Durch das „goldene Tor“ von Martin Wagner besiegt der 1. FC Kaiserslautern den Karlsruher SC (Photo by Bongarts/Getty Images)

Der FCK, in dieser Saison in Runde eins schmucklos mit 1:6 gegen 1899 Hoffenheim aus dem DFB-Pokal geflogen, hat den Cup zweimal gewonnen: 1990 durch ein damals sensationelles 3:2 gegen Werder Bremen und 1996 durch ein 1:0 gegen den Karlsruher SC. Eine Woche nach dem ersten Abstieg aus der Bundesliga kühlte der FCK mit dem Cup-Sieg die Wunden. Mit dem „goldenen“ Tor durch Martin Wagner begann die Mission  Wiederaufstieg.